Überraschung! Hinter einer unscheinbaren, glatt verputzten Wand fanden wir einen historischen Türbogen und eine Nische (früher: Durchreiche?) aus rotem Sandstein. Der Durchgang verband früher unser Haus mit dem benachbarten Teil. Um Raum für unsere Küchenzeile zu schaffen, füllten wir den unteren Teil des Bogens auf – mit Stampflehm und einer Ebene aus Schilfmatten für die Wasser-Installation. Die Auffüllung umschließt und schützt den Sandstein. Darüberhinaus lässt sie sich rückstandslos wieder entfernen, wenn es irgendwann gewünscht sein sollte.
Sandsteinboden
Eins war von Anfang an klar: Der originale Sandsteinboden in der Küche wird erhalten! Um neue Wasser-, Abwasser- und Stromleitungen zu verlegen, nahmen wir die Platten heraus und entfernten das Ausbesserungs-Flickwerk aus Beton. Anschließend legten wir das Sandstein-Puzzle neu – mit geballter Kraft für die massige 100-Kilo-Monsterplatte. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn dieser Boden ist wunderschön, unglaublich pflegeleicht und im Sommer angenehm kühl.
Historischer »Kühlschrank«
Dieser Aufbewahrungsschrank ist direkt in den Sandstein der Hauswand integriert. Verschlossen wird er mit einer einfachen Holztür, die früher ein Schloss besaß. Unter dicken Farbschichten kam ein üppig verzierter Beschlag sowie handgeschmiedete Türbänder (wahrscheinlich Barock/Rennaissance) zum Vorschein. Wir haben alle Teile der Tür gesäubert, geölt und lassen sie pur, als charakterstarken Kontrast für unsere moderne Küchengestaltung.
Ofenecke
»Hier wurden früher ganze Ochsen geräuchert«… Naja, ob diese Legende so stimmt, ist mehr als fraglich. Allerdings wurde sehr wohl über offenem Feuer gekocht, davon zeugen schwarz verrußte Deckenbalken und Sandstein. Nun kochen wir im Winter hier an unserem kleinen Holzofen und ein Zeitfenster erinnert uns an die Geschichte unseres Hauses.